Am 1. April 2020 begann das Institut f\u00fcr digitale Lebensmittelkettenbildung (DEOKFII) seine Arbeit an der Universit\u00e4t f\u00fcr Veterin\u00e4rmedizin Budapest, der wichtigsten Einrichtung f\u00fcr die professionelle Lebensmittelsicherheitsausbildung in Ungarn. Das Institut ist eine Forschungs- und Bildungseinheit, die praktische Unterst\u00fctzung f\u00fcr die Akteure der Landwirtschaft und der Lebensmittelwirtschaft bietet und ihnen hilft, ihre Digitalisierungsoptionen zu verbessern und sie in ihrer komplexen, auf digitaler Technologie basierenden veterin\u00e4rmedizinischen Ausbildung zu unterst\u00fctzen.<\/p>
Die Universit\u00e4t f\u00fcr Veterin\u00e4rmedizin Budapest pflegt seit Jahrhunderten enge Beziehungen zu (tier\u00e4rztlichen) \u00f6ffentlichen Gesundheitseinrichtungen sowohl im epidemiologischen als auch im Bereich der Lebensmittelsicherheit. Aktivit\u00e4ten wie die Behandlung von Haustieren und Nutztieren, das Pandemiemanagement und die Bew\u00e4ltigung der aktuellen Herausforderungen in der Tiergesundheit und im \u00f6ffentlichen Gesundheitswesen sind alle Teil der Lebensmittelsicherheit in der Lebensmittelkette. Als ungarisches Aush\u00e4ngeschild f\u00fcr veterin\u00e4rmedizinische \u00f6ffentliche Gesundheit spielt die Universit\u00e4t weiterhin eine Schl\u00fcsselrolle bei der st\u00e4ndigen Verbesserung und Aktualisierung von Lebensmittelsicherheitstrainingsprogrammen. Als wesentlicher Teil dieses Prozesses m\u00fcssen digitale M\u00f6glichkeiten in das landwirtschaftliche und Lebensmittelerzeugungssystem in allen Bereichen integriert werden, zusammen mit der veterin\u00e4rmedizinischen Ausbildung.<\/p>
In Bezug auf Wissenschaft, Landwirtschaft, Lebensmittelwirtschaft und Staatsverwaltung m\u00fcssen k\u00fcnftige Tier\u00e4rzte besser darauf vorbereitet sein, die Funktionalit\u00e4t komplexer Systeme zu nutzen, was zwangsl\u00e4ufig verbesserte F\u00e4higkeiten im Datenmanagement und in der Informationstechnologie erfordert. Das Institut zielt darauf ab, als international anerkanntes professionelles Forschungszentrum im Bereich der datenbasierten Lebensmittelkette zu fungieren. Seit seiner Gr\u00fcndung waren die Mitarbeiter des Instituts an den Aktivit\u00e4ten von 8 internationalen Arbeitsgruppen und Netzwerken beteiligt.<\/p>
Inzwischen ist der \u00dcbergang zu digitalen Technologien auch in der Landwirtschaft und in der Lebensmittelkette unausweichlich geworden. Die Landwirtschaft der nahen Zukunft wird auf Pr\u00e4zisionstechnologien und sensorgenerierten Big Data aufbauen. Neben dem Management von Feldfr\u00fcchten, der Tierzucht und der Lebensmittelindustrie gewinnt datengesteuerte Entscheidungsfindung und -operation auch im Gesundheitswesen und in der Medizin immer mehr an Bedeutung.<\/p>
Tier\u00e4rzte, die in der Lebensmittelkette t\u00e4tig sind, m\u00fcssen eine Vielzahl von Herausforderungen bew\u00e4ltigen, da sie eine Schl\u00fcsselrolle bei der Erzeugung optimaler Produktionsleistung, der Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten und Epidemien sowie der Einhaltung der einschl\u00e4gigen gesetzlichen Vorschriften spielen. Tier\u00e4rzte bilden den gemeinsamen Nenner bei so unterschiedlichen T\u00e4tigkeiten wie Tierzucht, Pandemiepr\u00e4vention und Lebensmittelproduktion. Um all diese Ziele zu erreichen, m\u00fcssen Tier\u00e4rzte ein umfassendes Wissen \u00fcber die genetischen F\u00e4higkeiten und biologischen Bed\u00fcrfnisse von Tieren haben und gleichzeitig gesunde und ungesunde Zust\u00e4nde unterscheiden sowie Gesundheitsrisiken verhindern, erkennen und managen k\u00f6nnen. Die Erreichung dieser Ziele kann durch vielf\u00e4ltig erhobene Daten erheblich erleichtert werden, die Tier\u00e4rzte f\u00fcr die Generierung komplexer Informationen nutzen k\u00f6nnen.<\/p>
Zuk\u00fcnftige Tier\u00e4rzte m\u00fcssen sich genauso gut in der Welt der Daten auskennen wie in der Chirurgie oder im Stall. Die Analyse der Korrelation zwischen den Daten, die von Sensoren auf den Farmen, den Anwendungen zur Unterst\u00fctzung der Produktionsprozesse, der landwirtschaftlichen Verwaltung und anderen Systemen gewonnen wurden, erm\u00f6glicht es Experten, L\u00f6sungen zur Kostensenkung und zur Steigerung von Produktion und Effizienz zu entwickeln.<\/p>
Datenanalyse erm\u00f6glicht die fr\u00fchzeitige Erkennung von Symptomen und Bedrohungen, die Behandlung von Krankheiten, schnelle Interventionen und \u00dcberwachung, die bei der Pr\u00e4vention und wirksamen Behandlung von Epidemien eine wichtige Rolle spielen kann. Experten k\u00f6nnen Daten aus Quellen au\u00dferhalb der Tierfarmen nutzen, um Lebensmittelsicherheitsereignisse oder neue Bedrohungen vorherzusagen. Die Bedeutung solcher Vorhersagen wird durch die aktuelle Pandemie weiter unterstrichen: Die Erforschung und fr\u00fchzeitige Erkennung neuer Pathogene und chemischer Kontaminanten kann tats\u00e4chlich Tier- und Menschenleben retten.<\/p>
DEOKFII hat mehrere potenzielle Digitalisierungsprojekte identifiziert, auf die sich das Institut konzentrieren m\u00f6chte, darunter die fr\u00fchzeitige Erkennung von Lebensmittelkettenbedrohungen und neue Risikoerkennungssysteme zur Unterst\u00fctzung der Wirtschaftsbeteiligten, technologische Bewertungen, kosteneffiziente und risikobasierte Analyse- und Qualit\u00e4tssicherungssysteme f\u00fcr Fachleute im Lebensmittelkettenmanagement.<\/p>
Mit Hilfe von Data-Mining-Algorithmen wurde in 2020 \u00fcber 40.000 mit Lebensmittelsicherheit zusammenh\u00e4ngende Nachrichten analysiert, dabei wurden 21 potenzielle neue Risiken identifiziert, von denen 9 als potenzielle neue Risiken auf EU-Ebene eingestuft wurden. Das Institut ver\u00f6ffentlichte 12 F\u00e4lle auf seiner Website. Zwei dieser F\u00e4lle wurden an das ungarische Nationale Amt f\u00fcr Lebensmittelsicherheit weitergeleitet, w\u00e4hrend 11 der potenziellen neuen Risiken dem EREN-Netzwerk der EFSA gemeldet wurden.<\/p>
Neben den Wirtschaftsbeteiligten arbeitet das Institut auch mit den Beh\u00f6rden zusammen, um digitale Lebensmittelketten\u00fcberwachungssysteme zu entwickeln. DEOKFII hat auch ein internationales Kooperationsprojekt gestartet, um die Auswirkungen der molekularen Lebensmittelsicherheit und der physiologischen Auswirkungen auf Verbraucher zu bewerten, unter Verwendung datengetriebener KI-unterst\u00fctzter Methoden.<\/p>
Neben den ungarischen und internationalen Experten wird die Wissensbasis und die Forschungsergebnisse, die im Rahmen der Aktivit\u00e4ten des Instituts gesammelt wurden, auch \u00fcber Workshops, Konferenzen, Online-Diskussionen und Webinare mit der breiten \u00d6ffentlichkeit und den nicht institutionalisierten professionellen Partnern geteilt. Das Institut strebt danach, eine zentrale Informationsbasis zu werden, die die Wissenschaft der Lebensmittelsicherheit der Verbraucher n\u00e4her bringt.<\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Am 1. April 2020 begann das Institut f\u00fcr digitale Lebensmittelkettenbildung (DEOKFII) seine Arbeit an der Universit\u00e4t f\u00fcr Veterin\u00e4rmedizin Budapest, der wichtigsten Einrichtung f\u00fcr die professionelle Lebensmittelsicherheitsausbildung in Ungarn. Das Institut ist eine Forschungs- und Bildungseinheit, die praktische Unterst\u00fctzung f\u00fcr die Akteure der Landwirtschaft und der Lebensmittelwirtschaft bietet und ihnen hilft, ihre Digitalisierungsoptionen zu verbessern und<\/p>\n","protected":false},"author":2518,"featured_media":0,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"footnotes":""},"categories":[45,3],"tags":[],"class_list":["post-88879","post","type-post","status-publish","format-standard","hentry","category-betont","category-nachrichten"],"acf":[],"yoast_head":"\n