{"id":3354,"date":"1970-01-01T00:00:00","date_gmt":"1969-12-31T23:00:00","guid":{"rendered":"http:\/\/univet.hu\/universitaet\/organisationseinheiten\/lehrstuhl-fur-chemie\/"},"modified":"2025-02-07T02:33:21","modified_gmt":"2025-02-07T01:33:21","slug":"lehrstuhl-fur-chemie","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/univet.hu\/kemiai-tanszek\/de\/","title":{"rendered":"Lehrstuhl f\u00fcr Chemie"},"content":{"rendered":"

Geschichte<\/h2>

Geschichte des Lehrstuhls f\u00fcr Chemie<\/p>

Der regelm\u00e4\u00dfige Chemie-Unterricht als Grundlage der naturwissenschaftlichen Grundausbildung fing in unserem Institut 1857 an. Die Grundbegriffe der Chemie wurden vom Adjunkt M\u00e1rton Galambos (1820-1872) im Rahmen von Kursen auf ungarischer und deutscher Sprache vorgetragen. Nach dem Tod von Galambos setzte Lajos Thanhoffer (1843-1909), der Professor f\u00fcr Physiologie, den Chemie-Unterricht fort. Darauf ernannte der Kultusminister \u00c1goston Trefort Le\u00f3 Liebermann (1852-1926), Doktoren der Medizin und Privatdozenten, zum Leiter des neu gegr\u00fcndeten Lehrstuhls f\u00fcr Chemie (1879). Damit verwirklichte er die Vorstellungen von K\u00e1roly Than, der Leitfigur von gro\u00dfer Autorit\u00e4t der ungarischen Chemie.
Le\u00f3 Liebermann, ein herausragende Pers\u00f6nlichkeit der ungarischen Biochemie, Immunchemie, Gesundheitslehre, Lebensmittelhygiene und Gesundheitspolitik, schloss sich schon als namhafter Chemiker der Tierarztausbildung an. Er wurde im Alter von 23 Jahren (1875) von der Universit\u00e4t Innsbruck zum Privatdozent der medizinischen Chemie ernannt. Nach seiner R\u00fcckkehr nach Ungarn wurde er mit der Organisation und Leitung des staatlichen Instituts f\u00fcr Chemie und der Abteilung f\u00fcr chemische Versuche beauftragt. Dadurch erhielt der Lehrstuhl neben der Bildung auch in der chemischen Forschung landesweite Befugnisse und eine leitende Rolle.
Seine T\u00e4tigkeit als Professor der Chemie umfasste zahlreiche Fragen der allgemeinen, anorganischen, analytischen und organischen Chemie. Am bedeutendsten ist jedoch seine bahnbrechende T\u00e4tigkeit auf dem Gebiet der medizinischen Chemie, d. h. der Biochemie. Seine f\u00fcr den Nachweis von Proteinen erarbeitete chemische Reaktion (Liebermann-Probe) wird auch heute noch verwendet. Er untersuchte die S\u00e4uren, Basen und Salz bindenden F\u00e4higkeiten der Proteine, den Nachweis der Enzyme und viele andere Fragen – zum Teil mit seinen Studenten. Neben diesen Untersuchungen ist seine Methode, die er zur elektrometrischen Bestimmung der Wasserstoffion-Konzentration entwickelte, besonders hervorzuheben, die von ihm in die Biochemie eingef\u00fchrt wurde.
Liebermann ver\u00f6ffentlichte zusammen mit seinem Sch\u00fcler Istv\u00e1n Bugarszky das Lehrbuch \u201eChemia\u201c (1900), das in weiteren Auflagen herausgegeben wurde. Auch andere B\u00fccher erschienen von ihm z. B. in deutscher Sprache die \u201eGrundz\u00fcge der Chemie des Menschen\u201c (1880); \u201eTabellen zur Reduktion der Gasvolumina\u201c (1882); \u201eDie chemische Praxis\u201c (1883), alle in Stuttgart.
Liebermann erntete weit verbreitete Anerkennung durch seine erfolgreiche T\u00e4tigkeit. Schon recht fr\u00fch, im Alter von 43 Jahren wurde er mit dem Titel k\u00f6niglicher Rat ausgezeichnet, zahlreiche seine Sch\u00fcler wurden ber\u00fchmte Wissenschaftler. Trotz aller seiner Erfolge erreichte Liebermann auf der akademischen Rangleiter nur den Titel eines au\u00dferordentlichen Professors i.R. an der veterin\u00e4rmedizinischen Akademie. Diese Tatsache war ausschlaggebend daf\u00fcr, dass Liebermann das Erbe von J\u00f3zsef Fodor, dem Professoren f\u00fcr Gesundheitslehre, nach dessen Tod (1895) antrat. Nach dem Tod von Le\u00f3 Liebermann wurde einer seiner Sch\u00fcler, Istv\u00e1n Bugarszky, mit der Leitung des Lehrstuhls beauftragt.
Istv\u00e1n Bugarszky (1868-1941), Doktor der Geisteswissenschaften, arbeitete fr\u00fcher als Hilfslehrer neben Liebermann und erwarb weitgehende Erfahrungen in der Unterrichtspraxis. Er unterrichtete ab 1902 neben Chemie und chemische \u00dcbungen auch physikalische Chemie. Bugarszky wurde im Schuljahr 1906\/07 zum stellvertretenden Rektor gew\u00e4hlt.
Er besch\u00e4ftigte sich w\u00e4hrend seiner Forschungen vor allem mit Fragen der Reaktionskinetik. Als erster erreichte er wichtige Ergebnisse bei der experimentalen Bestimmung der freien Energie, sp\u00e4ter lieferte er den experimentalen Beweis der Unhaltbarkeit der Thomson-Berthelot-Theorie. Sowohl einheimische als auch ausl\u00e4ndische Lehrb\u00fccher anerkennen die Bedeutung dieser Entdeckung. Er stellte in Experimenten den amphoteren Charakter der Proteine fest und lieferte dadurch wichtige experimentelle Daten f\u00fcr die Proteinchemie. Im Schuljahr 1912\/13 f\u00fchrte Istv\u00e1n Ruszny\u00e1k, Arzt, klinischer Praktikant, der sp\u00e4tere Professor, einer der ehemaligen Pr\u00e4sidenten der MTA (Ungarische Akademie der Wissenschaften) selbst\u00e4ndige wissenschaftliche Untersuchungen durch.
Bugarszky wurde 1913 zum Extraordinarius i.R. am Lehrstuhl f\u00fcr Chemie der Budapester Universit\u00e4t der Wissenschaften ernannt, den er 25 Jahre lang leitete, und trat 1938 in den Ruhestand.
Als sein Nachfolger wurde L\u00e1szl\u00f3 Rhorer (1874-1937) au\u00dferordentlicher Professor i.R. mit der provisorischen Leitung des Lehrstuhls f\u00fcr Chemie beauftragt.<\/p> <\/div>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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