Dr. Tamás Szent-Iványi wurde am 2. November 1920 in Szentivánlaborfalva im Komitat Háromszék geboren und starb 1991 in Budapest. Nachdem er in Klausenburg die Wirtschaftliche Akademie absolviert hatte, erwarb er 1946 sein Diplom als Veterinärmediziner an unserer Universität. Nach seinem Abschluss arbeitete er am Lehrstuhl für Tierzucht an der Universität, anschließend im Institut für Serumproduktion von László Benedek und im Phylaxia Staatlichen Institut für Impfstoffproduktion. Auf Einladung von Professor Rezső Manninger kam er 1950 an den Lehrstuhl für Epidemiologie, wo er als Universitätsassistent, leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter und bis zu seiner Verrentung 1985 als Universitätsprofessor tätig war, von 1976 bis 1985 als Lehrstuhlleiter. 1973 wurde er zum korrespondierenden, 1979 zum ordentlichen Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Von 1970 bis 1975 war er als stellvertretender Leiter der Abteilung Veterinärwesen in der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen Fachreferent für Infektionskrankheiten. Er konnte seine umfassenden internationalen Erfahrungen später im Unterricht sehr gut verwerten. Seine Forschungstätigkeit umspannte einen weiten Kreis von Krankheiten, die durch Bakterien und Viren verursacht werden.
An der ungarischen Fakultät für Veterinärmedizin erinnert man sich an die vielen Seiten des Werks und der Persönlichkeit von Dr. Tamás Szent-Iványi. Seine einstigen Studenten haben seine ausgezeichneten, immer gründlich vorbereiteten, anspruchsvollen Vorlesungen, die praktizierenden Kollegen den hilfsbereiten Fachmann für Diagnostik, der regelmäßig Vorträge auf Weiterbildungen auf Komitatsebene hielt, die jüngeren Generationen den stilsicheren Autoren von Fachbüchern und seine Kollegen den präzisen Forscher, geradlinigen Kollegen und Lehrstuhlleiter in guter Erinnerung. Seine ausgezeichnet aufgebauten, wohlstrukturierten Vorlesungen zeichneten sich nicht nur durch gründliche, tiefgehende Fachkenntnisse und persönliche Erfahrungen aus, sondern auch durch seine humanistische Bildung, seine Beschlagenheit in Literatur, Geschichte, Geographie, Volkskunde und Musik. Dr. Tamás Szent-Iványi war auch aufgrund seiner menschlichen Eigenschaften ein Vorbild. Die ihm von der Geschichte auferlegten Schicksalsprüfungen meisterte er durch kontinuierliche Erweiterung seiner Kenntnisse, indem er sich weiterbildete, sowie durch intensive Arbeit, und zeigte dabei, dass es sich lohnt, sich nur auf die ewigen menschlichen Werte zu konzentrieren, gradlinig und redlich zu leben und zu arbeiten. Und trotz seines herausragenden Wissens und seiner breiten Anerkennung im In- und Ausland blieb er ein bescheidener und ungezwungener Mensch.