Bereits zum dritten Mal fand an der Veterinärmedizinischen Universität vom 6. bis zum 8. März das Finale des Nationalen Tiergesundheitswettbewerbs statt. Die zehn besten Teams der Mittelschulen traten hier mit ihrem Wissen über Tiere, Natur und Umweltschutz gegeneinander an.
Über den Wettbewerb
Die Idee für den Wettbewerb kam im Jahre 2018 auf, bis dahin hatten die Schülerinnen und Schüler von Gymnasien, Fachmittel- und Fachschulen, die sich für diese Themen interessieren, keinerlei Möglichkeit, ihr Wissen auf die Probe zu stellen. 2020 meldeten sich 171 Teams an und nahmen an den ersten drei Online-Runden von September bis Dezember teil, sie lösten abwechslungsreiche Aufgaben, bei denen neben ihrem Wissen auch Kreativität gefordert war.
Wie vielfältig das Organisatoren-Team für den Wettbewerb zusammengesetzt ist, zeigt sich auch daran, dass Studierende aus allen Jahrgängen der Veterinärmedizinischen Universität – vom ersten bis zum fünften Jahrgang – schon seit August daran arbeiten, den Teilnehmern ein unvergessliches Erlebnis bieten zu können.
Die Teilnehmer mussten jeweils zu dritt Aufgaben lösen, wobei sie einen Einblick in den Alltag der Studierenden der Veterinärmedizin erhielten und auch viel über den Beruf des Tierarztes erfahren konnten. So bekamen sie schon vor der Berufswahl eine Kostprobe davon, wie ihre Arbeit in der Realität aussehen würde, wenn sie sich für diesen Berufsweg entscheiden.
Beim Wettbewerb waren den Schülerinnen und Schülern Hilfsmittel erlaubt, die Organisatoren hatten nämlich die erklärte Absicht, die Teilnehmer dazu zu bewegen, selbstständig nach Informationen zu suchen, da diese Fähigkeit für ihr späteres Studium unentbehrlich sein wird. Neben dem Ausfüllen und Zurückschicken der Lösungsblätter hatten die Teams auch kreative Aufgaben: kurze Videofilme von einer Minute Länge über eine aktuelle, alltägliche Krankheit, die Herzwurmerkrankung, wurden gedreht, und die Teilnehmer sollten auch einen Gebrauchsgegenstand aus wiederverwertetem Material herstellen. Es entstanden viele einfallsreiche, individuelle Lösungen, für die man ebenfalls viele Punkte erhalten konnte.
Die Gesamtpunktzahl der drei Online-Runden und der Zusatzaufgaben entschied über die Qualifikation für die Endrunde, die zehn besten Teams wurden zum dreitägigen Budapester Finale, das hauptsächlich an der Veterinärmedizinischen Universität stattfand, eingeladen.
Das Finale
Ohne zu übertreiben kann man behaupten, dass das dreitägige Finale für die Teilnehmer ein ganz besonderes Erlebnis war, an das sie sicher ihr Leben lang gern zurückerinnern werden. Einer der Veranstaltungsorte war dieses Jahr das Bärenheim in Veresegyháza, hier trafen die Teilnehmer nach ihrer Anreise den Tierarzt des Tierheims Dr. Péter Kertész und unterhielten sich mit ihm unter anderem über den Umgang mit gefährlichen Tieren. Die Schülerinnen und Schüler konnten sogar das für die Besucher gesperrte Löwengehege aufsuchen und die Großkatzen aus nächster Nähe beobachten.
Von Veresegyháza ging es nach Üllő zum Lehr- und Forschungsgut der Veterinärmedizinischen Universität, wo sich auch der Lehrstuhl für Pferdemedizin und die Pferdeklinik befinden. Hier zeigte Dr. Levente Harmat die häufigste Methode zur Blutentnahme bei Rindern, und auch die Durchführung einer Vaginoskopie und einer Rektaluntersuchung konnten die Schülerinnen und Schüler selbst ausprobieren.
Danach zeigte Frau Dr. Regina Remsei an einem Pferd verschiedene Untersuchungen: wie man Herztöne und Darmgeräusche mit einem Stethoskop abhört, Puls und Lymphknoten ertastet und wie man eine Nasen-Speiseröhren-Sonde verwendet. Dieses Erlebnis war für die Teams sehr aufschlussreich, sie erhielten zahlreiche Informationen, die später viele Punkte wert waren, denn auch während dieser drei Tage ging der Wettbewerb weiter.
Am Samstag schlossen sich die Mentoren und Studierenden der Veterinärmedizin den Teams an, und halfen den Schülerinnen und Schülern den ganzen Tag. Als erstes weihte sie Dr. László Zoltán Reinitz in die Geheimnisse der Sezierung ein, danach wechselten sich die Teams an den verschiedenen Wettbewerbsstationen auf dem Campus ab. Sie erfuhren hier viel Interessantes, zum Beispiel wie Antibiotika in der Milch nachgewiesen werden können, wie man die Aufgaben in der Labordiagnostik ausführt oder wie Vitamin C untersucht wird. Anschließend konnten sie sich aus dem Anatomie-Escape-Room befreien und sich am Vernähen einer Wunde versuchen. Anhand der Statuen auf dem Campus erhielten sie einen Einblick in die Geschichte der Veterinärmedizin und lernten das Leben von deren großen Persönlichkeiten kennen. Am Abend aßen alle zusammen und fanden Zeit für Team-Building-Spiele und zwanglose Gespräche, die Schülerinnen und Schüler konnten viele Fragen über das Studentenleben, die Ausbildung und den Beruf des Tierarztes stellen.
Am Sonntag wurde der Wettbewerb im Studierendenzentrum der Universität fortgesetzt. Hier begann das eigentliche Finale, die Teams sollten hier ihre im Laufe der letzten Tage erworbenen neuen Kenntnisse und ihr Wissen über das Material der Online-Runden zeigen und von den Sponsoren zusammengestellte Aufgaben zu verschiedenen Themenbereichen lösen. Schließlich wurden die Punkte zusammengerechnet, Gewinner des Wettbewerbs im Jahre 2020 war das Team Verrückte Hühner.
Fotos: Anikó Horváth