Wir unterhielten uns mit Noémi Madarász über den Nationalen Tiergesundheitswettbewerb. Noémi befindet sich in der besonderen Situation, dass sie bis jetzt auf allen drei Wettbewerben Erfahrungen sammeln konnte. Auf den ersten beiden kämpfte sie noch als Schülerin darum, ins Finale zu kommen, dieses Jahr war sie dann schon als Erstsemester Mitglied im Organisatoren-Team an der Veterinärmedizinischen Universität.
Erzähle uns von der Zeit in der Mittelschule! Wo bist du ins Gymnasium gegangen?
Ich ging auf das Mihály-Táncsics-Gymnasium in Orosháza und war im Biologie-Zweig. Ich wusste schon damals, dass ich an der Veterinärmedizinischen Uni studieren möchte, und da für die gehobenen Abiturprüfungen der Biologie-Zweig notwendig ist, habe ich mich dafür entschieden.
Wie hast du vom Wettbewerb erfahren?
Ich ging in die 11. Klasse, als der Nationale Tiergesundheitswettbewerb zum ersten Mal stattfand. Die Schulen erhielten ein Rundschreiben, was man normalerweise vielleicht außer Acht gelassen hätte, ich hatte aber Glück, denn meine Mutter ist Mitglied des Schulvorstands und sie hat es an mich weitergeleitet und gefragt, ob ich interessiert sei. Ich habe sofort ja gesagt!
Für den Wettbewerb können sich Drei-Personen-Teams anmelden. Wer waren die anderen beiden in deinem Team?
Ich habe dazu zwei Klassenkameraden von mir überredet: der eine wollte ebenfalls an der Veterinärmedizinischen Uni studieren, der interessierte sich für den Beruf des Humanmediziners, so haben wir uns gemeldet. Es gibt drei schriftlichen Runden, in denen die Lösungen eingeschickt werden müssen und mit Punkten bewertet werden. Schließlich kamen wir gleich beim ersten Wettbewerb an erster Stelle ins Finale, was ein fantastisches Erlebnis war.
Wie habt ihr als Team gearbeitet? Habt ihr die Aufgaben untereinander aufgeteilt oder gemeinsam die Lösungen erarbeitet?
Das war unterschiedlich. Unser Konzept war, dass wir die Fragen untereinander aufgeteilt haben, so hatten wir je 2 pro Person. Aber da wir uns die Zeit unterschiedlich einteilten, kam es vor, dass einer von uns früher fertig war und dann den anderen geholfen hat. Somit haben wir es eigentlich gemeinsam gemacht.
Und die wievielten seid ihr geworden?
Im ersten Jahr wurden wir Zweite und erhielten auch einen Sonderpreis. Im darauffolgenden Jahr haben wir uns wieder angemeldet, und dann ist es uns auch gelungen, den Wettbewerb zu gewinnen.
Was für Erlebnisse hast du während der beiden Finale gehabt?
Oh, ganz viele… Wir waren in Üllő, an der Großtierklinik der Universität, in einem pharmazeutischen Betrieb, wo wir an einer Führung entlang der Produktionslinie teilgenommen haben. Wir besuchten den Zoo, wo uns ein Wolfsmensch einen Vortrag in Gesellschaft eines richtigen Wolfs gehalten hat, das war ein unvergessliches Erlebnis. Natürlich haben wir auch den Campus der Universität kennengelernt.
Was für Eindrücke hattest du als Schülerin, als du hier zwischen den Unigebäuden standest?
Ich gebe zu, ich habe mich sofort in den Campus verliebt! Ich habe damals auch gefragt: Warum ist er bloß so wunderschön? Wenn er nicht so schön wäre, dann hätte ich vielleicht auch andere Universitäten bei der Aufnahmeprüfung angegeben. Außerdem waren die Organisatoren furchtbar nett, und ich spürte, ich möchte einmal diesem Team angehören.
Uns so geschah es auch. Du unterstützt nun schon auf der Seite der Organisatoren den Wettbewerb und die zukünftigen Tierärzte.
Ja, so ist es! Als ich noch Wettbewerbsteilnehmerin war, unterhielten wir uns mit den damaligen Organisatoren darüber, dass, wenn ich erst einmal an die Universität aufgenommen sein werde, es sich lohnen würde, mich den Organisatoren anzuschließen, denn ich habe ja viele Erfahrungen als Teilnehmerin gesammelt. Als ich dann das Erstsemester-Paket per Post erhielt, stand in der Erstsemesterzeitung, dass Organisatoren gesucht werden, es könnten sich sogar Erstsemester melden. Man musste seinen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben hinschicken, und auf deren Grundlage wurden über die Bewerbungen entschieden.
Dieser Wettbewerb ist für die Organisatoren eine Art Team Building. Wie viele seid ihr?
So um die 20-30 Leute. Ich habe sehr viele Leute aus den höheren Semestern kennengelernt, das war eine gute Gelegenheit für mich als Erstsemester, Kontakte zu knüpfen.
Siehst du den Wettbewerb jetzt anders, wo du auch schon als Organisatorin Erfahrungen gesammelt hast?
Ja, absolut! Jetzt sehe ich, wie viel Arbeit in der Organisation einer Veranstaltung von einer ähnlichen Größenordnung steckt. Erstaunlich viel Zeit und Mühe haben die Organisatoren in den Wettbewerb investiert. Es gibt Hauptorganisatoren, die, obwohl sie schon im vierten oder fünften Studienjahr sind, enorm viel Energie darauf verwenden. Hut ab! Wir haben es natürlich auch bereits als Teilnehmer miterlebt, wie hart die Studenten dafür gearbeitet haben, um jedes Jahr einen so interessanten und niveauvollen Wettbewerb zustande zu bringen.
Strebst du also ab jetzt einen Stammplatz im Organisatoren-Team an?
Auf jeden Fall, da habe ich wirklich große Lust zu! Es ist interessant, mitzuverfolgen, wie sich dieser Wettbewerb weiterentwickelt, an dem ich schon seit den Anfängen teilnehmen konnte. Man merkt, dass hier noch alles im Fluss ist, er gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Welche Ratschläge kannst du Schülern geben, die sich für den Wettbewerb interessieren?
Wenn sie sich für dieses Thema interessieren, dann sollten sie sich nächstes Jahr unbedingt bewerben! Wenn es ihnen gelingt, ins Finale zu kommen, dann wird das ein Erlebnis fürs Leben sein. Das hört sich zwar etwas übertrieben an, aber dieser Wettbewerb war wirklich der Höhepunkt meiner Zeit am Gymnasium. Dass ich zweimal an diesem Wettbewerb teilnahm und jeweils die 2-3 Tage während des Finales haben mir einen gewaltigen Motivationsschub gegeben, mich für die Veterinärmedizinische Universität zu entscheiden. Es war ein so wunderschönes Erlebnis, dass ich es nie vergessen werde.