Einzigartige Lehrmittel sind an der Universität eingetroffen. Die Abteilung für Labortierwissenschaft und Tierschutz hat sechs Mäusesimulatoren erhalten, die von Studierenden des zweiten Studienjahres erstmals in realen Situationen getestet wurden. Praktische Erfahrungen sind für den Erwerb der erforderlichen Fähigkeiten in der veterinärmedizinischen Ausbildung unerlässlich. Die Simulatoren gelten als die Zukunft der Ausbildung und bieten den Studierenden eine sichere Umgebung, um ohne Risiken zu üben, bevor sie mit echten Tieren arbeiten.
„Jeder Mäusesimulator kostet fast eine halbe Million ungarische Forint und wurde aus Japan an die Universität importiert. Dank ihrer Anschaffung können etwa 60-80 lebende Mäuse in der Grundausbildung und bis zu 150-200 lebende Mäuse in der postgradualen Ausbildung vor dem Einsatz bewahrt werden“, fügte Dr. Kinga Fodor, Leiterin der Abteilung für Labortierwissenschaft und Tierschutz, hinzu.
Obwohl die künstlichen Mäuse grob gestaltet erscheinen mögen, bieten sie das gleiche taktile Empfinden wie lebende Mäuse. Die Simulationmodelle sind für Studierende entscheidend, um feinmotorische Fähigkeiten und grundlegende Techniken zu üben und zu entwickeln. Die Studierenden können grundlegende Umgangstechniken erlernen, das richtige Greifen von Tieren und die Vorbereitung auf verschiedene Eingriffe. Die Blutgefäße im Schwanz können mit speziellem künstlichen Blut gefüllt werden, um den Vorgang der Blutentnahme realistisch zu simulieren. Die Verwendung einer Speiseröhrensonde kann demonstriert und geübt werden. Die Köpfe und Kehlen der künstlichen Mäuse sind so konzipiert, dass sie das Gefühl des Sondenpassierens über die Glottis genau imitieren. Dank ihrer hohen Qualität können die Mäusesimulatoren viele Jahre lang, sogar bis zu einem Jahrzehnt, verwendet werden. Der Schwanzabschnitt, der durch Nadelstiche beschädigt werden kann, kann leicht herausgenommen und ausgetauscht werden.
An der Universität für Veterinärmedizin Budapest spielt der Tierschutz eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte. Dieses Engagement beinhaltet auch die Reduzierung des Einsatzes von lebenden Tieren und, wann immer möglich, ihre Ersetzung durch Simulatoren. Tiere, die in der medizinischen Ausbildung eingesetzt werden, gelten gemäß den relevanten Gesetzen als Versuchstiere, auch wenn ihre Beteiligung auf nicht schmerzhafte Lehrdemonstrationen beschränkt ist. Daher regeln strenge Vorschriften ihre Unterbringung. Die Tierhaltungseinrichtungen der Universität sind mit modernster Ausstattung ausgestattet, um das Wohlergehen dieser Tiere zu gewährleisten. Jeder Käfig verfügt über Versteckmöglichkeiten, Nester und Spielzeug, hat ein separates Belüftungssystem und ein Feuchtigkeitsüberwachungssystem, das bei Problemen eine SMS an die verantwortliche Person sendet. Das Verhalten und das Fell der Tiere zeigen deutlich ihr Wohlbefinden, obwohl die meisten von ihnen aufgrund ihres hohen Alters sterben.