Deutsch
erforderlich
Kolloquium
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Dokumente
- Tierarzt/-ärztin DE
Beschreibung der Veranstaltung
Die Studierenden erhalten einen Überblick über wesentliche Differenzierungsmerkmale bei der Beurteilung von Futtermitteln und Futterzusatzstoffen. Sie sind damit in der Lage, zwischen wertbestimmenden und schädlichen Inhaltsstoffen in Futtermitteln zu unterscheiden. Sie verfügen nach der grundlegenden Einführung in die Stoffkunde über ausreichende Stoffkenntnisse zur qualifizierten Bewertung von Futtermitteln und Futterzusatzstoffen als Voraussetzung für eine tierartgerechte Rationsgestaltung, auch im Hinblick auf die Sicherstellung der Produktqualität von Nahrungsmitteln tierischer Herkunft. Die Studierenden verfügen über die erforderlichen Grundlagen zum Verständnis weiterführender Lehrveranstaltungen mit den Schwerpunkten Tierernährung.
Weitere Informationen
1. Anwesenheit
Es gilt die Präsenzpflicht. Die Anwesenheit an den Vorlesungen und Praktika ist obligatorisch. Es wird Regelmäßig kontrolliert und ist die Voraussetzung der Anerkennung des Semesters.
2. Abwesenheit
2.1. Vorlesungen
Ohne Bestätigung darf man höchstens dreimal pro Semester fehlen.
2.2. Praktika
Am Anfang der Praktika ist jeweils die Anwesenheitskontrolle. Es werden max. 4 Abwesenheiten während des Semesters toleriert, danach wird das Fach nicht anerkannt – und es ist im nächsten Jahr (gegen eine gesonderte gebühr) zu wiederholen.
Über 4 Abwesenheiten gibt es kein Nachweis über die Abwesenheit einzureichen.
Einmal pro Semester darf man ohne Nachweis und Erstattung fehlen.
Wer mehr als einmal (d. h. 2-4-mal) fehlt, soll sich beim Unterrichtsgeber innerhalb 2 Wochen melden und über das Material des Praktikums Bericht erstatten.
3. Gruppeneinteilung
Der Lehrstuhl orientiert sich an der vom Studentensekretariat ausgegebenen Gruppeneinteilung.
Eine dauerhafte Abweichung von der Gruppeneinteilung ist lediglich mit der Zustimmung des Studentensekretariates und des Lehrstuhls möglich.
Der Wechsel der Praktikumsgruppe kann einmal pro Semester individuell durch die Praktikumsleiter genehmigt werden, wenn ein Antrag an ihn per Email bis 12 Uhr am vorherigen Arbeitstag eingereicht wird.
Dem Besuch weiterer, außer der Gruppeneinteilung entsprechender Praktika kann nicht zugestimmt werden.
4. Kontaktperson
Die Verantwortliche des Jahrgangs von der Seite der Abteilung Tierernährung ist Frau Dr. Nikoletta HETÉNYI (Abteilung der Tierernährung, Rottenbiller Str. 50., Nebenanschluss:
8617; E-Mail: [Click to see email]).
5. Weitere Studien
Für diejenige, die ihre Studien im 5. Semester an unserer Universität auf English weitermachen, wird die Futtermittelkunde als ein Teil der Tierernährung (Animal Nutrition 1.) anerkannt.
Budapest, den 4 September, 2023.
Doz. Dr. István HULLÁR, PhD, habil.
Lehrstuhlleiter Lehrstuhl für Tierernährung und Klinische Diäteti
Thematik der Vorlesungen
Vorlesungen: 2 Stunden/Woche (28 Stunden/Semester), Hörsaal: Tormay.
Praktika: 1 Stunde/Woche/Gruppe (14 Stunden/Semester), Unterrichtsraum: Obstetrik (L, erster Stock, rechts).
1. Woche (5-8 September)
Vorlesung: Einleitung, Futtermittelanalyse. Doz. Dr. István HULLÁR
Praktikum: Futtermittel als Nährstoffträger. Doz. Dr. István HULLÁR
4 September (Montag): Eröffnung des akademischen Jahres (unterrichtsfrei).
2. Woche (11-15 September)
Vorlesung: Energetische Futterbewertung. Doz. Dr. István HULLÁR
Praktikum: Eigentliche Grünlandfutter. Doz. Dr. István HULLÁR
3. Woche (18-22 September)
Vorlesung: Proteinbewertung der Futtermittel. Doz. Dr. István HULLÁR
Praktikum: Ackergrünfutter. Doz. Dr. István HULLÁR
4. Woche (25-29 September)
Vorlesung: Schädliche Inhaltsstoffe der Futtermittel. Doz. Dr. Orsolya KUTASI-KORBACSKA
Praktikum: Proteinbewertung für Monogastrier (Rechnung). Doz. Dr. István HULLÁR
5. Woche (2-6 Oktober)
Vorlesung: Getreidekörner, Körnerleguminosen. Doz. Dr. István HULLÁR
Praktikum: Proteinbewertung für Wiederkäuer (Rechnung). Doz. Dr. István HULLÁR
6. Woche (9-13 Oktober)
Vorlesung: Wirtschaftsfuttermittel und ihre Konservierung I. Heubereitung. NPNVerbindungen. Doz. Dr. István HULLÁR
Praktikum: Zuckerhaltige Futtermittel. Doz. Dr. István HULLÁR
7. Woche (16-20 Oktober)
Vorlesung: Futteraufnahme, Verdauung (Theorie, Messmethoden).
Dr. Nikoletta HETÉNYI, wiss. Mitarbeiterin
Praktikum: Energiebewertung der Futtermittel (Rechnung).
Dr. Nikoletta HETÉNYI, wiss. Mitarbeiterin
8. Woche (24-27 Oktober)
Vorlesung: Vitamine und Mineralstoffe. Dr. Nikoletta HETÉNYI, wiss. Mitarbeiterin
Praktikum: Nebenerzeugnisse des Gärungsgewerbes. I. Nebenerzeugnisse der Brauerei.
Dr. Nikoletta HETÉNYI, wiss. Mitarbeiterin
23. Oktober (Montag): Feiertag, unterrichtsfrei.
9. Woche (30 Oktober – 3 November) SEMESTERFERIEN.
10. Woche (6-10 November)
Vorlesung: Wirtschaftsfuttermittel und ihre Konservierung II.: Gärfutterbereitung.
Doz. Dr. István HULLÁR
Praktikum: Verdaulichkeit der Rohnährstoffe (Rechnung). Doz. Dr. István HULLÁR
11. Woche (13-16 November)
Vorlesung: Futtermittelrecht. Dr. Nikoletta HETÉNYI, wiss. Mitarbeiterin
Praktikum: Nebenerzeugnisse des Gärungsgewerbes. II. Nebenerzeugnisse der Brennerei.
Dr. Nikoletta HETÉNYI, wiss. Mitarbeiterin
12. Woche (20-24 November)
Vorlesung: Ver- und Bearbeitung von Futtermittel. Doz. Dr. Orsolya KUTASI-KORBACSKA
Praktikum: Zusatzstoffe ohne Nährstoffcharakter. Doz. Dr. Orsolya KUTASI-KORBACSKA
22 November (Mittwoch): Tagung des Wissenschaftlichen Studienkreises.
13. Woche (27 November – 1 Dezember)
Vorlesung: Besondere Qualitätseigenschaften der Futtermittel.
Doz. Dr. István HULLÁR
Praktikum: Mischfutter. Doz. Dr. Orsolya KUTASI-KORBACSKA
29 November (Mittwoch), 14 Uhr: Offener Tag der Universität.
14. Woche (4-8 Dezember)
Vorlesung: Zusammenfassung der wichtigsten Grundlagen und FM-Gruppen. Futtermittel
tierischer Herkunft. Doz. Dr. István HULLÁR
Praktikum: Nebenerzeugnisse der Mehlmüllerei. Erzeugnisse der Stärkegewinnung.
Doz. Dr. István HULLÁR
6 Dezember (Mittwoch), 14 Uhr: Offener Tag der Universität.
15. Woche (11-15 Dezember)
Vorlesung: Fettreiche Samen, Rückstände der Gewinnung pflanzlicher Öle.
Dr. Nikoletta HETÉNYI, wiss. Mitarbeiterin
Praktikum: Milch und Milchverarbeitungsprodukte, Futterhackfrüchte.
Dr. Nikoletta HETÉNYI, wiss. Mitarbeiterin
Beschreibung der Bewertung
Informationen zur Prüfung
Prüfungsinformationen
1. Prüfungsformen
Es gibt sowohl schriftliche (Test) als auch mündliche Prüfungsmöglichkeiten. Die Studenten dürfen freiwillig entscheiden, ob sie die Prüfung schriftlich oder mündlich ablegen möchten.
Innerhalb einer Prüfungsperiode gibt es insgesamt zwei Termine für die schriftliche Prüfungen, welche die Studenten mit Frau Dr. Nikoletta HETÉNYI im Voraus besprechen können.
Die Studenten, denen diese Termine nicht passen oder die die mündlichen Prüfungen bevorzugen, können die Prüfung nur mündlich ablegen.
2. Prüfungsmöglichkeiten
Erste schriftliche Prüfungsmöglichkeit: erster Test für diejenigen, die die Prüfung schriftlich ablegen möchten.
Zweite schriftliche Prüfungsmöglichkeit: zweiter Test, der entweder der erste Versuch oder die Nachholmöglichkeit für einen zuvor nicht bestandenen Test sein kann.
Diejenige, die die erste schriftliche Prüfungsmöglichkeit auslassen, werden nur eine weitere (die zweite) schriftliche Prüfungsmöglichkeit haben.
Diejenigen, die beide schriftliche Prüfungsmöglichkeiten auslassen, werden nur mündlich examiniert.
3. Anmeldung für die Prüfungen
Schriftliche Prüfung: die Semestersprecherin sollte eine Liste der Studenten, die die 1-ste oder die 2-te Prüfung abzulegen gedenken, an Frau Dr. HETÉNYI per E-Mail zuschicken. Danach
werden die Plätze im NEPTUN eröffnet, um sich die Studenten anmelden zu können. Mündliche Prüfung: die Semestersprecherin sollte eine Liste der Studenten, die die mündliche
Prüfung bevorzugen an Frau Dr. HETÉNYI per E-Mail zuschicken. Danach werden die Plätze im NEPTUN, für die sich die Studenten anmelden können, zugänglich gemacht.
4. Die Grenzwerte der Noten bei schriftlichen Prüfungen sind in der Regel wie folgt:
Note Prozent
sehr gut (5) 90-100%
gut (4) 80-89%
befriedigend (3) 70-79%
ausreichend (2) 60-69%
nicht bestanden (1) 0-59%
Das Ergebnis der schriftlichen Prüfung wird im Studentensekretariat in Ihr Studienbuch eingetragen, Sie brauchen den Lehrstuhl dafür nicht aufzusuchen.
5. Nachholmöglichkeiten
Bei nicht bestandener Prüfung werden die Studenten gebeten sich per E-Mail bei Frau Dr. HETÉNYI anzumelden, damit ihnen neue Plätze im NEPTUN zugänglich gemacht werden
können.
6. Vorbereitungsmaterialien
− Nutzen Sie Ihre Vorlesungs- und Übungsmitschriften, der Stoff aus Vorlesungen und Übungen ist prüfungsrelevant,
− Bücher: vermeiden Sie das Querlesen von zu vielen Büchern. Relevant für Teilbereiche und ergänzend ist:
Kamphues, J., et al.: Supplemente zur Tierernährung. Für Studium und Praxis. Verlag M. & H. Schaper GmbH, Hannover, 2014.
7. Thematik zu der schriftlichen Prüfung „Futtermittelkunde“
1. Futtermittelanalyse.
2. Verdauung. Theorie, Messmethoden.
3. Energetische Futterbewertung.
4. Proteinbewertung für Monogastrier.
5. Proteinbewertung für Wiederkäuer.
6. Futtermittelrecht.
7. Besondere Qualitätseigenschaften der Futtermittel.
8. Vitamine, Mengenelemente, Spurenelemente.
9. Schädliche Inhaltsstoffe der Futtermittel.
10. Eigentliche Grünlandfutter.
11. Ackergrünfutter.
12. Heubereitung.
13. Gärfutterbereitung.
14. Futterhackfrüchte.
15. Getreide.
16. Hülsenfruchtsamen.
17. Nebenerzeugnisse der Mehlmüllerei.
18. Erzeugnisse und Nebenerzeugnisse der Stärkegewinnung.
19. Nebenerzeugnisse der Brauerei und Brennerei.
20. Zuckerhaltige Futtermittel.
21. Rückstände der Gewinnung pflanzlicher Öle.
22. Futtermittel tierischer Herkunft.
23. Milch und Milchverarbeitungsprodukte.
24. Zusatzstoffe ohne Nährstoffkarakter.
8. Fragen zu der mündlichen Prüfung „Futtermittelkunde“
Studenten bekommen insgesamt 3 Fragen (1 Frage/Gruppe).
Gruppe I: allgemeine Tierernährung
1. Weender Analyse der Futtermittel (TS, Ra, Rp, Rfe, Rfa, NfE).
2. Die Summe der Gerüstsubstanzen (NDF, ADF, ADL).
3. Ranzigkeit der Fette (Säurezahl, Peroxidzahl).
4. Verdauung. Theorie, Messmethoden.
5. Energetische Futterbewertung (BE, DE, ME, NEm, NEl, NEg und ihre Benutzung).
6. Proteinbewertung für Monogastrier.
7. Proteinbewertung für Wiederkäuer.
8. Futtermittelrecht.
9. Besondere Qualitätseigenschaften der Futtermittel.
10. Schädliche Inhaltsstoffe der Futtermittel.
11. Allgemeine über Menge- und Spurelemente (homöostatische Kontrolle, physiologische
Bedeutung, Vorkommen, Kontrolle des Status /HACCP Annäherung/).
12. Ca, P und Vitamin D (ihre Bedeutung, Gehalt in Futtermitteln, Mangel- und ÜberschussErscheinungen, Verfügbarkeit beim P).
13. Mg, Zn, Cu, Mn, Co (Bedeutung, Vorkommen in Futtermitteln, Mangelerscheinungen).
14. Allgemeine über Vitaminen (Dosierung, Stabilität, neue biologische Eigenschaften).
15. Vitamin A und Karotinoiden (physiologische Bedeutung, Vorkommen, Mangelerscheinungen, Intoxikation, Farbstoffe).
16. Vitamin E und Selenium (physiologische Bedeutung, Vorkommen in Futtermitteln,
Mangelerscheinungen /VESD/).
17. Vitamin K und C (physiologische Bedeutung, Vorkommen, Mangelerscheinungen).
18. Vitamin B1, B2, B6, B12 (physiologische Bedeutung, Vorkommen, Mangelerscheinungen).
19. Panthothensäure, Biotin, Vitamin U und Pangaminsäure (physiologische Bedeutung,
Vorkommen, Mangelerscheinungen).
20. Vitaminähnliche Substanzen (mehrmalungesättigte Fettsäure, L-Karnitin, PQQ)
Gruppe II: Futtermittel A
1. Grünlandfutter (Grüngras, Grünfutterluzerne, Grünmais, allgemeine Eigenschaften,
Nährstoffgehalt).
2. Gärfutterbereitung I. (Methode, Gärverlauf, Gärfutter-Mikroorganismen).
3. Gärfutterbereitung II. (die Qualität der Silage beeinflussende Faktoren /TS, Rfa,
Temperatur, Pufferkapazität/, Nährstoffgehalt der Maissilage, Siliermittel).
4. Heubereitung I. (Trocknungsarten, Nährstoffverluste).
5. Heubereitung II. (Beurteilung von Heu, Nährstoffgehalt von Grasheu und Luzernenheu).
6. Getreidekörner (allgemeine Eigenschaften /Nährstoffe, Phytinphosphor, NSP/).
7. Mais- und Weizenkörner (Nährstoffgehalt, Verfütterung).
8. Gerste-, Roggen- und Haferkörner (Nährstoffgehalt, Verfütterung).
9. Leguminosenkörner (allgemeine Eigenschaften).
10. Futtererbse, Ackerbohnen, Lupine (Nährstoffgehalt, Verfütterung).
11. Rückstände der Gewinnung pflanzlicher Öle (Ölgewinnung, allgemeine Eigenschaften).
12. Sojaextraktionsschrot und Sonnenblumenextraktionsschrot (Nährstoffgehalt,
Verfütterung).
13. Rapsextraktionsschrot und Leinextraktionsschrot (Nährstoffgehalt, Verfütterung).
14. Futtermittel tierischer Herkunft (allgemeine Eigenschaften, Fischmehl).
Gruppe III: Futtermittel B
1. Futterhackfrüchte.
2. Nebenerzeugnisse der Mehlmüllerei.
3. Nebenerzeugnisse der Stärkegewinnung.
4. Nebenerzeugnisse der Brauerei
5. Nebenerzeugnisse der Brennerei.
6. Zuckerhaltige Futtermittel.
7. Milch und Milchverarbeitungsprodukte.
8. Zusatzstoffe ohne Nährstoffkarakter.
9. NPN-Verbindungen.
10. Mischfuttermittel.
9. Mindestanforderungen zur Prüfung „Futtermittelkunde
Es gibt in der Futtermittelklausur eine gewisse Anzahl an Fragen (als Mindestanforderungen), die der Student in jedem Fall richtig beantworten muss. Diejenigen Studenten, die 80% dieser (gekennzeichneten) Fragen nicht richtig beantworten können, können die Prüfung nicht bestehen, auch wenn sie die restlichen Fragen richtig beantwortet haben. Dennoch reicht natürlich die alleinige Kenntnis nur über diese bestimmten Fragen auch nicht aus, um die Prüfung erfolgreich abzuschließen.
Mindestanforderungen
Weender Analyse
Trockensubstanz (TS) enthält bei 103oC nichtflüchtige Bestandteile des Futters. Sie umfasst sowohl anorganische als auch organische Stoffe. Prinzip der Bestimmung: vierstündiges Trocknen des Futters im Trockenschrank bei 103oC bzw. bis zur Gewichtskonstanz.
Rohasche (Ra) enthält Mineralstoffe sowie sonstige anorganische Substanzen (z. B. Silikate). Mit Hilfe der Ra lät sich der Anteil der organischen Substanz (oS) an der Trockensubstanz errechnen (oS = TS – Ra). Prinzip der Bestimmung: sechsstündige Veraschung der Futtermittel (FM) im Muffelofen bei 550oC. Die als Rückstand verbleibende anorganische Komponente wird als Ra bezeichnet.
Rohprotein (Rp) kann neben den Proteinen auch N-haltige Verbindungen nichteiweiartigen Natur enthalten (Säureamide, Amine, freie Aminosäuren, Ammoniumsalze, Alkaloide, usw.). Prinzip der Bestimmung: Kjeldahlverfahren – Oxidation der FM mit konz. Schwefelsäure, Überführung des N in die Ammoniumform. Nach Zugabe von Natronlauge wird Ammoniak freigesetzt, überdestilliert und titrimetrisch erfat. Rohprotein = N x 6,25.
Rohfett (Rfe) ist eine Gruppe von Stoffen, die sich in Petroläther lösen (Neutralfette, Lipoide und andere ätherlösliche Stoffe). Prinzip der Bestimmung: achtstündige Extraktion des Futtermittels mit Petroläther im Soxhletapparat.
Rohfaser (Rfa) ist der in verdünnten Säuren und Laugen unlösliche fett- und aschfreie Rückstand. Er enthält die Zellwandstoffe (Zellulose, Hemizellulosen, Lignin, usw.). Prinzip der Bestimmung: 30 min kochen in H2SO4, danach 30 min kochen in KOH.
N-freie Extraktstoffe (Nfe) als die letzte Gruppe von Stoffen wird nur rechnerisch erfat. Berechnung: NfE = TS – (Ra+Rp+Rfe+Rfa).
Energiebewertung der Futtermittel
GE: Bruttoenergiegehalt eines Futtermittels wird durch Verbrennung im Bombenkalorimeter bestimmt. DE: verdauliche Energie (DE = GE – Kot-E). ME: umsetzbare Energie (ME = DE – /Harn-E + Gase-E/). NE: Nettoenergie (NE = ME – thermische Verluste). NEm: NE für Erhaltung. NEL: NE für Milchbildung. NEg: NE für Körperansatz.
Systeme der Energiebewertung
DE: kleine Nager; ME: Pferde, Schweine (mit BFS-korrigierte ME), Geflügel (ME auf das N-Gleichgewicht bezogen, MENkorr), Aufzucht- und Mastrinder, Färsen, kleine Wiederkäuer (Ziegen, Schafe), fleischfressende Tiere (Hunde, Katzen, Nerze), NEL: Milchrinder.
Ungefährer Nährstoffgehalt verschiedener FM bzw. FM-Gruppen
Grünfuttermittel
Weidegras – TS: 25%. Auf TS bezogen Rp: 13%; Rfa: 25-30%, NEL: 5-6 MJ/kg.
Grünfutterluzerne – TS: 25%. Auf TS bezogen Rp: 20%; Rfa: 25-30%,
Ca: 17 g/kg, NEL: 5-6 MJ/kg.
Grünfutterkonserven
Maissilage – TS: 30-35%. Auf TS bezogen Rp: 10%; Rfa: 20%, NEL: 6-7 MJ/kg.
Körnergetreide – Rp: 10-15%; Rfe: 2-4%; Rfa: 2-4% (auer Gerste und Hafer);
Ca: 0,3-0,9 g/kg, P: 3-4 g/kg, DE: 12-15 MJ/kg.
Mais – MEGeflügel: 14 MJ/kg.
Hülsenfruchtsamen – Rp: 20-40%.
Extraktionsschrote – Rp: 35-50%; DE: 12-16 MJ/kg.
Sojaextraktionsschrot – MEGeflügel: 10,5 MJ/kg.
Futtermittel tierischer Herkunft
Fischmehl – Rp: 70%, Rfe: 10%.
Stroh
Weizenstroh – Rp: 4%; Rfa: 40%.
Budapest, den 4 September, 2023.
Doz. Dr. István HULLÁR, PhD, habil.
Lehrstuhlleiter
Lehrstuhl für Tierernährung und Klinische Diätetik