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Link (English)
https://univet.hu/en/about/units/department-of-food-hygiene/
Geschichte
In der Ausbildung der Tierärzte in Ungarn war die Lebensmittelhygiene und der Unterricht von Kenntnissen darüber schon seit den Anfängen Teil des Lehrprogramms. Sándor Tolnay führte die von ihm erarbeiteten Vorschriften zur Kontrolle von Fleisch im Lehrplan der an der Medizinischen Fakultät der Pester Universität 1787 gegründeten Schule für Veterinärmedizin auf. Ein bedeutender Schritt nach vorne im Unterricht der Fleischhygiene bedeutete der III. Internationale Kongress der Tierärzte 1867, dessen Hauptthema die Kontrolle des Fleisches aus gesundheitlichen Gesichtspunkten war. Daraufhin wurde dem Unterricht der Fleischhygiene nämlich immer mehr Gewicht beigemessen. Ab 1875 unterrichtete Vilmos Zlamál die polizeiärztliche Fleischinspektion im Rahmen der Epidemiologie, später, ab 1888 unterrichtete Ferenc Hutyra die Fleischinspektion als selbständiges Fach, und erhob es dadurch in den Rang einer wissenschaftlichen Disziplin. Zu dieser Zeit fing man an, die Übungen auf dem Schlachthof einzuführen, und später, ab Ende des ersten Jahrzehntes des 20. Jh. begann der Unterricht von milchhygienischen Kenntnisse. Damit begannen der regelmäßige Unterricht und die Arbeit in den zwei Hauptfachbereichen der Lebensmittelhygiene, der Fleisch- und Milchhygiene. Das ist vor allem mit den Namen von Albert Breuer, Ottó Fettick und Géza Semsey verbunden, aber auch die Lehrtätigkeit von Gyula Kazár (1934-), Andor Szepeshelyi (1946-), György Méhes (1946-) und István Nyiredy (1947-) sollte erwähnt werden.
Bedeutender Meilenstein beim Unterricht der Lebensmittelhygiene an der Universität war der von Vilmos Csiszár 1949 gegründete selbständige Lehrstuhl. Vilmos Csiszár arbeitete als Lehrer im Rahmen seines Diensts auf dem Schlachthof der Stadt Debrecen und an der Landwirtschaftlichen Akademie von Debrecen (1943-), dann in der Debrecziner Abteilung der Universität für Agrarwissenschaften (1946-), als er mit der Organisation des Lehrstuhls beauftragt (1949) und 1950 zum Professor ernannt wurde. Bedeutend, aber kurz war die Tätigkeit von János Takács im Leben des Lehrstuhls, der 1976 zum Professor ernannt wurde. János Takács war schon zuvor international anerkannter Wissenschaftler der Lebensmittelhygiene. Er war als Leiter des Labors des Schlachthofs, dann des Kontrolldiensts der Fleischindustrie Mitglied und Amtsträger zahlreicher ungarischer und internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften. Er genoss große internationale Anerkennung wegen seiner Entwicklung von mikrobiologischen Untersuchungen und organisierte das landesweite Netz der ungarischen Labors an Schlachthöfen. Nach dem Tod von János Takács in 1979 wurde 1980 Géza Biró zum Lehrstuhlleiter ernannt. Das Lehrbuch mit dem Titel Lebensmittelhygiene von Professor Biró, das zum ersten Mal 1993, dann mit kleineren Änderungen und Ergänzungen 1999 zum zweiten Mal erschien, diente fast über anderthalb Jahrzehnte lang als unentbehrliches Standardwerk für Studenten und praktizierende Fachtierärzte für Lebensmittelhygiene.
Ein bedeutendes fachliches Ereignis in der Geschichte des von Professor Biró geleiteten Lehrstuhls war der Kongress des WAVFH (World Association of Veterinary Food Hygienists) 1985 in Budapest. Die Universität und der Lehrstuhl waren für die Gruppe der sich mit Bildung beschäftigenden ca. 100 Personen von den Teilnehmern Gastgeber. Außerdem wurde auch um diese Zeit die Ausbildung der Fachtierärzte für Lebensmittelhygiene 1983 eingeführt. Auf diese Weise erhielten nach 1990, 1998 und 2002 im Jahr 2008 schon die Studenten des fünften Lehrgangs ihr Diplom zum Fachtierarzt. Nachdem Géza Biró in Ruhestand trat, wurde 1998 Barnabás Sas zum Lehrstuhlleiter und Professor ernannt. Nachdem er ins Staatliche Institut für Lebensmittelkontrolle zurückkehrte, wurde 1999 Professor Péter Laczay vom Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie an die Spitze des Lehrstuhls für Lebensmittelhygiene gestellt. Am Lehrstuhl wurde 2000 ein neues, modern ausgerüstetes Lebensmittel- bzw. toxikologisches Labor eingerichtet. Dies ermöglicht dem Lehrstuhl die Teilnahme an chemisch-toxikologischen und mit Lebensmittelsicherheit verbundenen Forschungen. Das Labor verfügt über eine GLP Qualifizierung.